Mittwoch, 29. Februar 2012

Man kann selbst nur mit einem Auftrag schon reich werden: es muß nur der richtige sein!

aus der FTD vom 3. März, 2012
So muss man es machen: ein Künstler (David Choe)wurde von Facebook 2005 mit der Ausgestaltung der Innenräume im Headquarter von Paolo Alto beauftragt. Als Bezahlung hatte man ihm ein paar Tausend Doller oder Facebook-Aktien angeboten. Obwohl David nicht viel von Facebook hielt, hat er die Aktien genommen. Keine schlechte Entscheidung. Heute sind die Aktien ca. 200 Millionen Dollar wert. So einen Auftrag hätte ich auch mal gerne...

Kritzelgrüße, Wolfgang

Mittwoch, 15. Februar 2012

Illustrierte Politik


Mein Versuch den Begriff Zensur in einem Bild auszudrücken.

Was sind das für Kollegen, die den Mut haben, Illustrationen zu ihren politischen Ansichten zu veröffentlichen? Was motiviert sie dazu das zu tun? Es ist doch so: Wer seine Meinung unter eigenem Namen plakativ macht, muss mit Kritik rechnen.

Illustration ist ja im Grunde schon immer das Medium um politische Aussagen zu visualisieren. Auch wenn politische Illustrationen größtenteils in Form von Karikaturen und Cartoons in Erscheinung treten, findet man in allen Techniken und Stilrichtungen weniger gute bis sehr gute Umsetzungen. Aber warum kursieren eigentlich nicht viel mehr künstlerisch anspruchsvolle politische Illustrationen im Internet?
War es nicht die Politikerin Ursula
von der Leyen, die mit ihrer fachlich
schlecht fundierten Stopschild-
Initiative, die bis dahin
völlig unbekannte Partei der Piraten,
erfolgreich auf den Plan rief? 
An Themen herrscht ja nun wirklich kein Mangel. Für jeden Intressensbereich ist etwas dabei: Guantanamo, Stuttgart 21, Vorratsdatenspeicherung, Homöopathie, Integrationspolitik, Wikileaks, Terror von Rechts, das Sterben der Wale, Gentechnik, Staatstrojaner, INDECT, Somalia, Massentierhaltung, fehlende Kindergartenplätze, Kinderarbeit in Asien, Zustand der Altersversorgung, u.v.m. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Liegt es vielleicht daran, dass sozialkritische Themen sehr komplex ausfallen können? Wenn man nicht plump oder propagandistisch werden möchte, sind klare Aussagen schwer zu formulieren.

Sind die Thematiken zu kurzlebig? Ich habe es mehrfach erlebt, dass Illustrationen schon während eines ohnehin knappen Termins von der Redaktion der Auftrag gebenden Zeitschrift storniert wurden, weil das Thema bereits nach einem Tag nicht mehr aktuell war, oder eine neue Ausrichtung erfahren hatte.

Wer die eigentlichen Täter der Anschläge
vom 11. September waren, steht in manchen
Kreisen zur Disposition. Relativ unumstritten
scheint dagegen die Überzeugung, dieser
Terrorakt hätte nicht zuletzt auf die
Bürgerrechte der USA gezielt.
Sozialkritische Themen zum Motiv zu machen, kann eine künstlerisch sehr anspruchsvolle Herausforderung sein. Scheuen wir uns davor sie anzunehmen, weil wir damit politisch Farbe bekennen müssten? Oder denken wir vielleicht zu ganzheitlich und haben Schwierigkeiten damit, unsere Welt in Ja-Nein-Kategorien aufzuteilen, wohlwissend, dass die Dinge in aller Regel mehr als zwei Seiten haben? Wer kennt schon die ganze Wahrheit? Wessen Wahrheit ist die echte Wahrheit? Wer kann das beurteilen und wie lange gilt diese Wahrheit dann als wahr? Die Ansichten darüber, was gesunder Menschenverstand ist, differieren doch erheblich. Bei aller gebotenen Umsicht ist man letztendlich, auf sein Bauchgefühl angewiesen.

Unterstützt durch einen aussagekräftigen Titel, oder eingebunden in die typografische Umgebung eines Plakates, sollte eine politische Illustration den Betrachter durch eine provokative Botschaft anregen Fragen zu stellen. Sie wird Emotionen wecken, wenn sie zu Pro oder Kontra klar Stellung bezieht. Zu dieser Klarheit muss sich der Autor durchringen.

Steckt in einem Kernkraftwerk der
Keim zu einer Tragödie?
Befürchten wir den Verlust unseres Renommees als seriöse Künstler, wenn wir politische Aussagen visualisieren und veröffentlichen würden, die unserer Auffassung nach zwar richtig, aber eben unpopulär, oder sogar heftig umstritten sind? Taugt eine entsprechende Arbeit als Referenz? Wir sind Dienstleister. Ist es möglicherweise kontraproduktiv unsere persönlichen Ansichten ins Feld zu führen? Oder besteht nicht sogar die Chance, unser öffentliches Profil damit kontrastreicher, konturierter erscheinen zu lassen?
Äußern wir uns nicht in Form politisch motivierter Arbeiten, weil uns die politische Wetterlage herzlich egal ist, oder haben wir schlicht und ergreifend keinen Spaß daran? Haben wir keine Zeit für Derartiges, weil wir gut beschäftigt und froh darüber sind, unseren Lebensunterhalt verdienen zu können?

Tierversuche sind Lebensverschwendung.
Auftrag: Werbeagentur,
Kunde: Deutscher Tierschutzbund
Als Illustrator bin ich zunächst einmal Auftragnehmer. Wenn ein Kunde mit einem Briefing zu einer politisch motivierten Illustration an mich heran tritt, dann führe ich diesen Job unvoreingenommen aus. Mein Kunde ist mein Klient. Die Botschaft einer Auftragsarbeit muss sich nicht automatisch mit den Ansichten des ausführenden Künstlers decken. Womit ich da bisher betraut wurde, waren Aufträge für Werbeagenturen und journalistische Redaktionen, deren Aussagen meinen eigenen Ansichten ohnehin nicht zuwider liefen.
Aber würde ich auch für Mikrowellenkanonen, Überwachungstechnik oder Genmais werben? Selbst dann nicht, wenn ich das Honorar dringend brauchen würde?

Im Auftrag einer politischen Zeitschrift oder eines Unternehmens zu arbeiten, ist also eine Sache. Etwas qualitativ ganz Anderes ist es aber, als namentlich genannter Freiberufler, seine politische Haltung aktiv durch eine eigene freie Arbeit öffentlich zu äußern. Das wiegt schwerer als auf Facebook einen Gefällt-mir-Button zu klicken. Mehr vielleicht, als mal an einer Demo teilzunehmen. Mit so einer Arbeit legt man sich auf eine persönliche Einschätzung fest. Nicht alle Betrachter eines Werkes werden diese, von der Qualität der handwerklich kreativen Leistung trennen wollen.

Eiszeit, Plakatmotiv für die Grünen.
Auftragsarbeit: Werbeagentur
Wenn die Arbeit dann erst mal im Internet veröffentlicht wurde, haben wir die totale Kontrolle darüber verloren. Wir müssen damit rechnen, dass unser Bild auch dann noch im Internet kursiert, wenn wir unsere Meinung zum dargestellten Thema längst geändert haben sollten.

Ist es also klüger, vom Erstellen politisch motivierter Motive einfach die Finger zu lassen? Vermutlich. Im Übrigen: Was bewirkt so eine Protest-Illustration schon? Zum Beispiel gegen ACTA? Läuft sie bei Betrachtern, denen der Begriff unbekannt ist, nicht ohnehin ins Leere? Das Thema ist komplex und undurchsichtig zugleich. Es polarisiert, ohne dass der eigentliche Kern des Problems angemessen diskutiert würde.

Trotzdem. Ich denke: Wenn einem ein sozialkritisches oder politisches Thema am Herzen liegt, wenn man geneigt ist, für eine Sache zu kämpfen, dann sollte man das auch tun. Wir haben das Glück in einem System zu leben, in dem uns das erlaubt ist. Diese Möglichkeit besteht nur so lange, wie wir sie nutzen. Was läge einem Illustrator näher, als sein Anliegen in Form eines Bildes zu formulieren?

Werden wir überwacht? Wenn ja, von
wem und zu welchem Zweck?
Mir persönlich geht es bei derartigen Arbeiten weniger darum, andere von meiner Meinung zu überzeugen. Meine Motivation besteht vor allem darin, auf Themen aufmerksam zu machen, die aus meiner Sicht mehr Beachtung verdienen. Einen politisch desinteressierten Menschen, auf Grund meines Bildes, erfolgreich auf ein Thema aufmerksam gemacht zu haben, würde ich durchaus als Erfolg werten.

Matthias Töpfer

Samstag, 11. Februar 2012

Modeillustration in München



René Gruau
in München in der BMW Welt.


An unserem letzten Treffen kam die Sprache auf Modeillustration und deren Künstler. Einer ihrer creativsten Darsteller ist René Gruau ( 1909-2004).


Prägend für seinen Stil war besonders die Zusammenarbeit mit Christian Dior, einer der führenden Modehäuser in Paris der 50er und 60er Jahre. Der unverwechselbaren leichte, schwarze Strich ist kennzeichnend für das Talent des Künstlers. Die Grafiken kommen aus der Sammlung Joelle Chariau, ihre Galerie liegt in München in der Galeriestraße.


Beste Inspiration wünscht Joanna


Vom 24.03.-30.06.2012


(Foto: BMW München)

Donnerstag, 9. Februar 2012

Sonntag, 5. Februar 2012

Stammtisch am 7. Februar im Monac'O Schwabing

Hallo zusammen,

unser monatlicher Stammtisch findet am Dienstag den 7. Februar statt:

Monac'O Schwabing
Ursulastr. 10 in München
ab 19.30 Uhr

U-Bahn-Station Münchener Freiheit

Kritzelgrüße, Wolfgang

Mittwoch, 1. Februar 2012

Munich creative Business week

http://www.mcbw.de/de/veranstaltungen/liste

Viele, viele Veranstaltungen...für die Designinteressierten unter euch vielleicht interessant.
Und das werden ja die meisten sein ;-)